Forschung
Die rezeptiven Einheiten der Seitenlinie sind die Neuromasten. Sie bestehen aus einem sensorischen Epithel aus Haarsinneszellen, deren Zilienbündel in eine gelatinöse Cupula hinein ragen. Wasserbewegungen verschieben die Cupula. Dadurch werden die Zilienbündel ausgelenkt, wodurch in den Haarsinneszellen ein elektrisches Signal entsteht, das über Nervenfasern zum Gehirn geleitet wird.
Neuromasten kommen auf der Körperoberfläche von Fischen oder in Kanälen unter der Haut vor. Die Kanäle stehen über Poren mit dem umgebenden Wasser in Kontakt.
In meiner Gruppe untersuchen wir die Seitenlinie mit verhaltensbiologischen, elektrophysiologischen und neuroanatomischen Methoden. In der Verhaltensphysiologie beschäftigen wir uns mit der Fähigkeit von Fischen, Wasserbewegungen im Still- und Fließwasser zu detektieren und zu diskriminieren. Wir arbeiten mit Freiwasserfischen (Goldfisch, Oscar) und mit dem Streifenhechtling (Aplocheilus lineatus), einer an das Habitat Wasseroberfläche angepaßten Art.
Elektrophysiologische Arbeiten werden zur Klärung neuronaler Mechanismen, die der Verarbeitung hydrodynamischer Information zugrunde liegen, eingesetzt. Hier arbeiten wir mit Still- und Fließwasserfischen (Goldfisch, Forelle).
Die neuroanatomischen Untersuchungen sollen klären, wie sich verschiedene Fischarten in ihrer peripheren sensorischen Ausstattung unterscheiden und auf welchen Wegen Informationen von den Sinnesrezeptoren zum Gehirn gelangen.